Meldung vom 10. Juni 2022
Informationen zur Bodenschutzkalkung im Jahr 2023 in Biederbach
Im kommenden Jahr 2023 sind Bodenschutzkalkungen vorgesehen mit dem Schwerpunkt auf der Gemarkung Biederbach, sowie angrenzenden Flächen. Warum werden Bodenschutzkalkungen durchgeführt? Luftschadstoffe haben die Böden in den letzten Jahrzehnten stark belastet. In weiten Bereichen führte dieser Schadstoffeintrag zu einer Versauerung des Bodens und damit zu Nährstoffverlusten. Um geschädigte Waldböden wiederherzustellen, gibt es die sogenannte "regenerationsorientierte Bodenschutzkalkung". Deren Ziel ist es, den Boden soweit zu regenerieren, dass er seine ursprünglichen Funktionen wieder erfüllen kann und eine stabile Grundlage für die "Lebensgemeinschaft Wald" bildet. Außerdem sollen damit weitere Belastungen für die Waldökosysteme, wie zum Beispiel der Klimawandel, abgepuffert werden. Bei der Bodenschutzkalkung geht es nicht darum, die Erträge zu steigern (das ist ein positiver Nebeneffekt). Es geht vielmehr darum, die Gesundheit und die damit verbundene Stabilität des Ökosystems Wald zu fördern, um dadurch auch die Artenvielfalt zu erhalten. Warum in Biederbach? Ob eine Kalkung an einem bestimmten Standort überhaupt sinnvoll ist, wurde in langfristig angelegten Bodenuntersuchungen geprüft. In Biederbach und Prechtal fanden zuletzt in den Jahren 1989 /1990 Waldkalkungen auf kleinen Flächen statt. Kalkungswürdig sind den Bodenuntersuchungen zufolge dagegen große Anteile der Waldflächen dieser beiden Gemarkungen. Anliegen des Natur- und Artenschutzes, sowie Wasserschutz und Kulturdenkmale werden berücksichtigt. Das bedeutet, dass Flächen, auf denen die Ausbringung von Kalk zu unerwünschten Effekten führen kann, ausgespart werden. Was wird ausgebracht? Neben einem fein gemahlenen magnesiumreichen Kalkgestein (Dolomit aus regionalen Steinbrüchen), wird auf bestimmten Standorten auch ein Dolomit –Holzasche –Gemisch eingesetzt. Diese verfügen über hohe Anteile an Kalium und Phosphor. Es werden je Hektar 3 t Dolomit und ggf. 1 t Holzasche ausgebracht. Wie erfolgt die Ausbringung? Wenn die Erschließung durch befahrbare Wege ausreichend ist und keine Aspekte des Artenschutzes dagegen sprechen, erfolgt die Ausbringung über Gebläse auf einem LKW. In unzureichend erschlossenen Gebieten kann, bei ausreichender Flächengröße, auch der Helikopter eingesetzt werden. Eine Erhebung der Erschließungssituation mit Blick auf die oben genannten Ausbringungsverfahren läuft derzeit. Was kostet das Ganze? Aufgrund der oben genannten positiven Wirkungen sind Bodenschutzkalkungen als Maßnahme zur Förderung der nachhaltigen Waldwirtschaft in Baden-Württemberg förderfähig. Private Waldbesitzende mit einer Waldfläche bis 30 ha erhalten dabei eine Förderung von 100% der Nettokosten. Bei Waldbesitzenden mit mehr als 30 ha Forstbetriebsfläche werden 90% der Nettokosten gefördert. In Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Materials (Kalk oder Kalk-Aschegemisch) und der Art der Ausbringung (entweder mit Gebläse von einem LKW oder mit dem Hubschrauber), liegt der Eigenanteil für die Waldbesitzenden im Jahr 2022 nach Abzug der Förderung - bei ca. 55 € bis 135 € je Hektar. Kostensteigerungen sind aufgrund der allgemeinen Teuerung, insbesondere der steigenden Energiekosten, zu erwarten. Was kann ich tun, damit mein Wald gekalkt wird? Für die Einbeziehung eines Flurstückes in die Maßnahme ist ein Antrag zur Teilnahme an der Bodenschutzkalkung durch den Bewirtschafter nötig und ggf. die Einverständniserklärung des jeweiligen Eigentümers der zu kalkenden Waldfläche. Wichtig ist, möglichst große zusammenhängende Flächen zu kalken. Kleine nicht zusammenhängende Parzellen scheiden aus. Bitte senden Sie den beigefügten vollständig ausgefüllten Antrag bis zum 30.6. zurück an die Außenstelle des Forstamts in Waldkirch . Wenn ich noch weitere Fragen habe: Gerne können Sie sich auch an das Forstamt oder an den Biederbacher Revierförster Herrn Maximilian Teepe (m.teepe@landkreis-emmendingen.de, Mobil: 07682/8506) wenden.